Aus dem Leben eines Neonazis

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Du warst nie gut in der Schule
Du findest keinen Beruf
Deine Eltern haben dich nie geliebt
Jetzt hast du genug
Du willst jemanden schuldig heißen
Doch du findest den Schuldigen nicht
Also gehst du zum U-Bahnhof
Und schlägst den Asylanten ins Gesicht

Was können wir für dein verkacktes Leben?
Sind wir an deiner Blödheit schuld?
Du wolltest nie die hohen Ziele anstreben
Wir verlieren die Geduld
Weil du nichts hast, worauf du stolz sein kannst
Weil du nichts geleistet hast
Bist du stolz auf dein Vaterland
Dein Leben geprägt von Hass

Du fühlst dich mit der Hakenkreuzflagge stark
Und du weißt, ohne sie bist du schwach
Du willst kämpfen bis zum letzten Tag
Und das nur, weil du das Kämpfen magst
Du fühlst dich nun wie ein Rebell, der
Sich nicht alles gefallen lässt
Sagst: "Ausländer raus, aber schnell"
Und du denkst, du hast Recht

Du kannst für deine Meinung nicht argumentieren
Denn von Politik verstehst du nichts
Du willst auf keinen Fall verlieren
Willst nicht, dass auch dieser Traum zerbricht
Du rufst gern mit deinen Freunden "Heil, Hitler"
Endlich gehörst du irgendwo dazu
Wenn dich jemand um den Austieg bittet
Macht dir das nur mehr Mut

Du freust dich über die Flüchtlingskrise
Deine hohlen Gedanken finden Publikum
Sagst, am besten solle man die alle erschießen
Und du hast Glück, denn viele Menschen sind dumm
So verbreitet sich der Nazi-Virus
Als Besorgtbürger getarnt
Wir sagen euch: "Jetzt ist Schluss!"
Moral siegt, also werdet ihr bestraft